Fachtagung 2023 am 14. Juni

Mit KI: In Zukunft intelligenteres Kompostieren?

Die Fachtagung 2023 des VHE-Nord e. V. findet am 14. Juni 2023 auf Burg Warberg im Landkreis Helmstedt statt.

Überall sind große Umbrüche zu spüren. Dabei stellen Versäumnisse in der Vergangenheit auch die Kompostwirtschaft vor aktuell große Herausforderungen. Dass diese aber durchaus zu meistern sind, dazu will die 23. Fachtagung des VHE-Nord e. V. wichtige Impulse geben. So steht das diesjährige Vortragsprogramm vor Allem unter der Maxime bestenfalls klügerer Lösungsansätze. Denn wohl erst mit neuen Technologien sind die verschärften Regeln des Paragrafen 2a der novellierten Bioabfallverordnung zu erfüllen.

Stefan Grüner, Vorsitzender des VHE-Nord e. V. und Geschäftsführer der RETERRA Nord GmbH wird zusammen mit Annalena Wiener von der Stadtreinigung Hamburg AöR ein kritisches Zwischenfazit aus der Praxis rund ein Jahr nach Inkrafttreten der neuen Verordnung ziehen. Sie werden in ihrem Vortrag auch auf unbequeme Differenzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit eingehen.

Ob die Künstliche Intelligenz (KI) bei der Ermittlung von Fremdstoffen (endlich) den großen Durchbruch für einen in Zukunft wirklich reinen Bioabfall bringen wird, darüber werden Maximilian Storp, Geschäftsführer der WasteAnt GmbH aus Bremen sowie Ulrich Helfmeier, Geschäftsführer der Scantec GmbH aus Mainz und Andreas Holler, Vertriebsleiter der c-trace GmbH aus Bielefeld den Tagungsteilnehmern spannende Einblicke geben. Die Referenten dieser drei Firmen zeigen, dass sich im Segment der Detektion von Fremdstoffen derzeit viel bewegt und ihre auf KI basierten Techniken zukünftig tatsächlich im größeren Stil in der Kompostwirtschaft Einzug finden werden.

Klar, dass diese Themen für reichlich Diskussionen in den Reihen der Kompostierer sorgen werden. Flankierend zu diesem Themenkomplex referiert Kai Conrads von der Neuenhauser Recycling Technology GmbH aus Neuenhaus, die die 23. Fachtagung sponsert, über effiziente Aufbereitungstechnologien für Bioabfälle.

Trotz aller technischen Affinität wissen aber alle, dass Technik allein rechtliche und inhaltliche Probleme nicht nachhaltig löst: Es braucht mehr denn je kreative und umfassende Strategien, um die Input-Qualität des Bioabfalls zu erhöhen. Das weiß die Kompostwirtschaft seit Langem. Daher ist sofort Neugierde geweckt, wenn Branchenakteure über neue, auch mediale Ansätze berichten. So wird Volker Schneider-Kühn auf der Burg Warberg über Probleme und Ziele der Anti-Plastik-Kampagne des Abfallwirtschaftsbetriebes Stadt Oldenburg referieren.

Abgerundet wird das Programm mit einem Beitrag von Dr. Stefan Dreesmann zur gegenwärtigen Situation der Landwirtschaft in der Ukraine mit dem Fokus auf den Aufbau ökologischer Strukturen im vom Krieg heftig geschundenen Land.